Eine Wiener Südtirolerin und ihr Vermächtnis
Freitag, 30. Mai 2025, 20.20 Uhr
Sie war eine Vollblutjournalistin im wahrsten Sinn des Wortes. Während ihre Kolleginnen mit Themen rund um Küche und Familie betraut wurden, recherchierte sie zu Politik, Wirtschaft und Kultur.
Geboren 1938 in Wien erlebte sie trotz des Kriegsgeschehens eine unbeschwerte Kindheit in ihrem Elternhaus im Grünen. In der Oberschule wurde bald ihr künstlerisches Talent entdeckt und sie besuchte die Akademie für Bildende Künste. 1960 heiratete sie den Südtiroler Maler Robert Scherer und übersiedelte nach Südtirol, wo sie in Brixen Kunst unterrichtete. Es folgten erste kunstkritische Veröffentlichungen. Nach der Trennung von ihrem Mann begann Elisabeth Baumgartner ihre Radio- und TV-Tätigkeit beim damaligen Sender Bozen.
In den 1980er Jahren setzte sie neue Akzente bei der Erforschung der Südtiroler Filmgeschichte mit Kontakten zu Luis Trenker, Fred Zinnemann und Leni Riefenstahl. Sie führte Interviews zur Südtirolgeschichte mit Silvius Magnago, Friedl Volgger, Alfons Benedikter und Bruno Kreisky. Sie veröffentlichte außerdem Bücher über technische Kulturgüter und hinterließ eine Reihe zeitgeschichtlicher TV-Dokumentationen. Elisabeth Baumgartner starb am 31. Mai 2005.