Freitag, 13. Juni 2025, 20.20 Uhr
Die Vinschgerbahn R-108
Der Dokumentarfilm stellt unbequeme Fragen zum schwersten Zugunglück in der Geschichte Südtirols, am 12. April 2010. Es zeigt das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch, Technik und Natur.
Kein Politiker spricht gern über eine Katastrophe auf jener Vinschger Bahnstrecke, die er einst als Meilenstein feiert. Kein Hinterbliebener über die Zugfahrt, auf der er seine Tochter verlor. Kein Richter über die Frage, die bleibt, wenn ein Verfahren eine unerwartete Wendung nimmt. Kein unschuldig Angeklagter über ein Kapitel, das nie hätte geschrieben werden müssen. Kein Überlebender über das Leben danach und keine Rettungskraft über die Bilder, die nie mehr verschwinden.
Und doch brechen sie alle gemeinsam das Schweigen. Aus Verantwortung. Aus Erinnerung. Als Mahnung. Der Dokumentarfilm analysiert erstmals die politischen, juristischen und menschlichen Verflechtungen einer Tragödie und macht ihre Tragweite sichtbar. Das Unglück zeigt, wie fragil das Gleichgewicht zwischen Technik, Natur und Mensch in einer sensiblen, alpinen Kulturlandschaft ist. Ein Film von Michael Schweigkofler und Lisa Hintner über Verantwortung, Macht und Ohnmacht. Und über die Hoffnung, die bleibt.